Die Grundlagen des Preppings

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Eine gute Vorbereitung kann Leben retten.

Corona Pandemie, Hitzewellen, Hochwasser oder Stürme: Die letzten Jahre zeigten uns, dass Naturkatastrophen und pandemische Ausbrüche auch in unseren Breitengraden keine Seltenheit mehr sind. In Situationen wie diesen wurde deutlich, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht ausreichend vorbereitet ist, um sich im Fall der Fälle für einen gewissen Zeitraum eigenständig zu versorgen. Warum dies so war, mag daran liegen, dass wir uns jahrzehntelang über Dürreperioden, Orkane oder gar gefährliche Viren keine großen Sorgen machen mussten. Ebenfalls unser gut ausgebautes Hilfeleistungssystem ließ uns lange Zeit ruhigen Gewissens darauf vertrauen, dass im Notfall staatliche Behörden, Einsatzkräfte und Hilfsorganisationen sich um unsere Belange kümmern werden. Aber was passiert, wenn auch diese Institutionen an ihre Grenzen kommen und man für einen gewissen Zeitraum auf sich allein gestellt ist.

Beängstigende Szenarien wie ein plötzlicher Blackout hat wahrscheinlich jeder von uns bereits im Geiste durchgespielt. Das ein gutes Prepping dann über das Wohlergehen jedes einzelnen entscheiden kann, können wir uns alle vorstellen. Aber was bedeutet Prepping überhaupt und wie sieht eine gute Vorbereitung auf einen Notfall eigentlich aus?

Prepping: Bedeutung & Ursprung

Der Begriff «Prepping» stammt aus dem Englischen und wird abgeleitet aus dem Wort «prepare», was übersetzt «gut vorbereitet sein» bedeutet. Aufgrund vermehrter Naturkatastrophen, kriegerischer Auseinandersetzungen und anderen brenzligen Ereignissen wie der Corona Krise betreiben immer mehr Menschen Prepping und bereiten sich auf weitere einschneidende Situationen vor. Denn sie wollen im schlimmsten Fall für den Notfall gewappnet sein und für einen gewissen Zeitraum das eigene Überleben und das ihrer Familie absichern können.

Denkt man, dass dieses menschliche Verhalten der Auslöser der vergangenen Jahre ist, so liegt man falsch. Seinen Ursprung hat das Preppen bereits im Amerika des 19. Jahrhunderts. Der amerikanische Bürgerkrieg sorgte dafür, dass das Leben vieler Amerikaner sich auf einen Schlag veränderte und nichts mehr war wie zuvor. Lebensmittelknappheit stand in dieser harten Zeit an der Tagesordnung, was die Bevölkerung dazu zwang, sich Vorräte anzulegen und diese sowie sich selbst in eigenen Schutzbunkern vor Plünderern zu schützen.

Früher als Randgruppe bekannt hat sich über die vergangenen Jahre die heutige Prepper-Szene zu einer starken Gemeinschaft entwickelt. Sie organisieren sich in Eigenorganisationen oder Gruppen und dies sogar über die eigenen Landesgrenzen hinweg. Auch Firmen, die Gleichgesinnten spezielle Prepper-Komplettpakete zum Kauf anbieten, schossen wie Pilze aus dem Boden und ein Ende ist nicht in Sicht.

Individuelle Krisenvorbereitung: Dank Risikoanalyse & Bewertung perfekt vorbereitet sein

Krisen und Katastrophen können unterschiedlichen Ursprungs sein. Dementsprechend bedarf es für jeden Notfall eine andere Vorbereitung. Eine Risikoanalyse hilft dir dabei dich anhand der geografischen Lage deines Wohn- und Arbeitsortes und deines direkten Umfelds optimal vorzubereiten. Denn sich für einen möglichen Erdrutsch zu rüsten macht für Stadtmenschen, die in Großstädten wie Berlin, Köln oder Hamburg wohnen eher wenig Sinn. Für Menschen, die in den Voralpen zu Hause sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Naturkatastrophe wie diese eintritt hingegen umso größer. Um diesbezüglich keinen Fehler zu begehen, solltest du deine jeweilige Lebenssituation anhand bestimmter Faktoren objektiv einschätzen und dir die folgenden Fragen so realistisch wie möglich beantworten.

Eintrittswahrscheinlichkeit: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Notfall eintritt?

Schweregrad: In welchem Grad wird mein Leben und das meiner Familie beeinflusst, wenn es zu einem Ernstfall kommt?

Indikator: Gibt es für das jeweilige Ereignis eine Vorwarnung und wie schnell kann das Unglück Einfluss auf mein Leben nehmen?

Natürlich sind nicht alle Notsituationen vorhersehbar. Ein Blackout beispielsweise kann jederzeit eintreten und unser Leben von jetzt auf gleich komplett auf den Kopf stellen. Frühwarnsysteme können wir für eine Katastrophe wie diese jedoch nicht nutzen. Bei Naturkatastrophen sieht die Sache hingegen anders aus. Wohnst du in einem Hochwassergebiet, musst du damit rechnen, dass du in gewissen Abständen von Ereignissen dieser Art betroffen sein kannst. In welchem Ausmaß hängt dann wieder vom Standort deines Wohnhauses ab. Damit du weißt, für welche Art von Krisen oder Katastrophen du gewappnet sein solltest, ist es sinnvoll, sich eine Liste mit möglichen Zwischenfällen anzufertigen. Mögliche Ereignisse wären:

  • Waldbrände
  • Stromausfälle
  • Blackout
  • Kälteeinbrüche
  • Dürrekatastrophen
  • Stürme
  • Überschwemmungen
  • Erdrutsche
  • Krieg
  • Aufstände
  • Seuchen & Pandemien
  • Atomare Katastrophen
  • Terroranschläge

Diese sollte jeder anhand der Eintrittswahrscheinlichkeit, des Schweregrades und dem Indikator individuell für sich bewerten. Erstelle ein Rating, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit von unwahrscheinlich (1 Punkt) über sehr selten (2 Punkte), selten (3 Punkte) sowie tritt mit mäßiger (4 Punkte) oder großer Wahrscheinlichkeit ein (5 Punkte) abdeckt. Anschließend bewertest du, inwieweit du und die im selben Haushalt lebenden Personen von dem Ereignis betroffen wären und ob es einen Indikator gibt. Auch hierfür nutzt du ein Punktesystem. Anhand des Ratings wird dir schnell klar werden, welche Katastrophen dich betreffen können. Für die Erstellung eines Notfallplans sowie für das Prepping ist dieses Wissen essenziell.

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