Konservierung & Haltbarmachung von Lebensmitteln

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Bereits unsere Großeltern wussten, wie wichtig es ist, Reserven für harte Zeiten anzulegen. Sie nutzten hierfür verschiedene Methoden, die auch heute wieder regelrecht im Trend liegen. Dies hat nicht nur den Grund, sich auf eine Notsituation vorzubereiten. Immer mehr Menschen möchten Lebensmittel genießen, die frei von Konservierungsstoffen, Farbstoffen und Geschmacksverstärkern sind. So weiß man, was auf den Tisch kommt, spart Geld und kann ganz nebenbei auch einen Vorrat für Ausnahmesituationen anlegen. Denn wie die vergangenen Jahre gezeigt haben, kann ein Versorgungsengpass jederzeit eintreffen oder die Angst des Menschen zu Hamsterkäufen führen. Die Auswirkungen bekamen wir während der Coronakrise in Form von leeren Supermarktregalen regelmäßig zu spüren.

So können wir nur erahnen, was passieren würde, wenn uns ein Blackout ereilt oder eine andere Katastrophe die öffentliche Versorgung von jetzt auf gleich lahmgelegt. Auch auf eine Situation wie diese sollten wir daher gut vorbereitet sein. Die Haltbarmachung von Nahrungsgütern hilft uns dabei, schnell verderbliche Lebensmittel länger genießbar zu machen. Diese Methoden kannst du ebenfalls ohne Kühl- und Gefrierschrank nutzen:

1. Einkochen

Beim Einkochen werden Lebensmittel im Wasserbad, Backofen oder in einem Dampfgarer eingekocht. Bevor die Gläser befüllt werden, sollten sie mithilfe von Hitze steril gemacht werden. Dies und intakte Gummiringe oder Deckel sowie ein kühler und dunkler Lagerort sind ein Garant für eine Haltbarkeit von mindestens einem Jahr. Geeignet sind Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Fleisch, Brot und Rührkuchen.

2. Einlegen

Beim Einlegen werden verzehrbare Lebensmittel in Olivenöl, Salzlake, hochprozentigem Alkohol oder einem warmen Essig-Zucker-Gewürzaufguss eingelegt. Hierbei ist darauf zu achten, dass die jeweiligen Nahrungsmittel vollkommen mit der Flüssigkeit bedeckt sind. Dies verhindert die Bildung von Bakterien. Die Haltbarkeit erstreckt sich bis zu 6 Monate. Die Voraussetzung: Ein kühler, dunkler und trockener Lagerort wie der Kühlschrank oder der Keller. Geeignete Lebensmittel sind Obst, Gemüse, Weißkäse und Fisch.

3. Fermentieren

Bei dieser natürlichen Methode wird klein geschnittenes Gemüse mithilfe einer Lake aus Salz und Wasser haltbar gemacht. Sauerstoff und die sich bildenden Milchsäurebakterien erzeugen Gärung und töten sämtliche Bakterien ab. Steigen keine Blasen mehr auf, kann man das Gemüse verzehren. Gemüsesorten, die sich für diese Art der Haltbarmachung eignen, sind Kürbis, Peperoni, Tomaten, Weißkohl und Bohnen. Bei kühler, dunkler Lagerung sind die Nahrungsmittel für circa 12 Monate haltbar. Achte jedoch darauf, dass das Gemüse vollständig mit Flüssigkeit bedeckt ist. Ist dies nicht der Fall, fangen Lebensmittel frühzeitig an zu schimmeln.

4. Dörren

Zum Dörren kann eine Mikrowelle, ein Backofen oder ein Dörrautomat benutzt werden. Diese Methode funktioniert, indem Früchte und Gemüse mithilfe eines Niedertemperaturgarverfahrens über einen Zeitraum von 5 bis 14 Stunden Wasser entzogen wird. Nahrungsmittel wie Kräuter, Obst, Gemüse, Pilze, Getreidekörner, Fisch und Fleisch werden konserviert und für mindestens 3 bis 18 Monate haltbar gemacht. Die Dauer dieses Prozesses richtet sich nach dem Saftgehalt der jeweiligen Lebensmittel.

5. Zuckern

Diese Methode nutzen viele Menschen für die Herstellung von selbst gemachten Marmeladen, Gelees und Chutneys. Das Prinzip: Zucker entzieht Lebensmitteln Wasser und minimiert die Bildung von Bakterien. Hierfür wird klein geschnittenes Obst mit Gelierzucker vermischt und aufgekocht. Auch süße Leckereien lassen sich mithilfe von Zucker herstellen. Beim Kandieren werden kleine Obststückchen so lange in Zuckerlösung aufgekocht, bis sie sich komplett vollgesogen haben. Die Haltbarkeit beträgt mindestens 12 Monate.

6. Pökeln

Beim Pökeln wird Fleisch und Fisch mithilfe von Pökelsalz Wasser entzogen und haltbar gemacht. Dies sorgt dafür, dass Nahrungsmittel wie diese weniger schnell ranzig werden. Achtung: Werden gepökelte Lebensmittel zu stark erhitzt (über 170 Grad), bilden sich Nitrosamine, die für den Menschen giftig sind! Gepökeltes wie Wurstwaren, Fisch, Fleisch und Speck kann man bis zu 8 Wochen im Kühlschrank lagern.

7. Räuchern

Beim Räuchern werden Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst, fetter Fisch, Gemüse oder Käse in einem modernen Smoker oder Räucherofen mithilfe von Wärme Feuchtigkeit entzogen. Geräucherte Lebensmittel haben gekühlt eine Haltbarkeitsdauer von 1 bis 2 Wochen. Werden sie zusätzlich vakuumiert, erhöht sich die Haltbarkeit auf 6 Wochen. Guter Tipp: Besitzt man keinen Smoker oder Räucherofen, lässt sich dieses Verfahren ebenfalls auf dem Herd durchführen. Alles, was man dafür benötigt, ist ein großer Topf mit Deckel, einen Gemüsedampfeinsatz sowie Räucherchips für das typische Raucharoma.

8. Lufttrocknen

Die Vorgehensweise ist simpel und kann ohne Hilfsmittel erfolgen. Denn bei dieser Methode der Haltbarmachung werden Nahrungsmittel ohne direkte Sonneneinstrahlung an der Luft getrocknet. So können Kräuter gebündelt und Gemüse wie Peperoni auf Schnüren gefädelt und aufgehangen werden. Obst breitest du einfach auf einem sauberen Tuch aus. Geeignete Lebensmittel sind unter anderem Aprikosen, Äpfel, Feigen, Salami, Mettwurst oder Kochschinken. Die Haltbarkeitsdauer beträgt circa 1 Jahr.

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